Natural Experience
Eiger Experience
22. bis 23. März 2017

Outdoor-Workshop mit dem Profi-Alpinisten und IVBV-Bergführer Michael Wohlleben in hochalpiner Umgebung zum Thema Risikomanagement.

„Kein Berg der Welt hat so viel Echo ausgelöst wie der 3.970 Meter hohe Eiger. Keine Besteigung erregte so viel Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit, wie die der Eiger Nordwand, welche 1938 zum ersten Mal gelang. Zwei Jahre zuvor kamen am 21. Juli 1936 Andreas Hinterstoisser und zwei weitere Bergsteiger in Rufweite des Streckenwärters der Jungfraubahn um. Einen Tag später versuchen Helfer, Toni Kurz vom Stollenloch aus zu retten – doch auch er stirbt wenige Meter entfernt, im Seil hängend. Diese dramatischen Besteigungen konnten von der Kleinen Scheidegg aus mit dem Fernglas beobachtet werden. Seitdem trägt die Wand den Beinamen ,Mordwand‘.“

Die erste erfolgreiche Durchsteigung der Nordwand von Anderl Heckmaier, Ludwig Vörg, Fritz Kasparek und Heinrich Harrer dauerte drei Tage. Michi benötigte für die Heckmaier-Route lediglich 5:05 Stunden – derzeit die schnellste deutsche und drittschnellste Besteigungszeit in einer Seilschaft überhaupt.

Mittwoch, 22. März 2017

Treffpunkt war um 18 Uhr direkt im Grandhotel „Bellevue des Alpes“ auf der Kleinen Scheidegg oberhalb des Schweizer Orts Grindelwald. Der Abend begann mit einem gemütlichen Abendessen im Hotel, welches 1938 durch das Unglück an der Nordwand weltbekannt wurde. Im Anschluss wurde uns von Michi die Geschichte der Eiger Nordwand erzählt und einige Routen im Detail erläutert. Wir erfuhren die verschiedenen spezifischen Risiken der Wand und die Schwierigkeitsgrade der unterschiedlichen Touren. Als professioneller Bergsteiger in den Alpen und bei weltweiten Expeditionen muss Michi Risiken schnell erkennen, bewerten und die richtigen Entscheidungen treffen. Er erläuterte uns im theoretischen Teil des Workshops, wie er dabei vorgeht. Grundlagen aus dem alpinen Risikomanagement kannst Du auch auf das Handeln im Unternehmen übertragen.

Donnerstag, 23. März 2017

Nach dem Frühstück betrachteten wir zusammen mit den Bergführern die legendäre Eiger Nordwand zunächst von unten. Der Verlauf der Heckmaier-Route wird uns erklärt und es wird uns gezeigt, wo sich das Stollenloch befindet. Mit der Jungfraubahn gelangten wir anschließend bis zum Extrahalt „Stollenloch 3.8“ bei dem wir mit einer Sondergenehmigung den Zug verlassen durften. Dieser „Ausgang“ wurde beim Bau der Bahn zum Entsorgen von Ausbruchmaterial aus dem Tunnel benutzt. Bereits 1936 unternahm man von hier aus Rettungsversuche für verunglückte Bergsteiger.

In unserem praktischen Teil des Seminars führte uns Michi durch das legendäre Stollenloch direkt in die berühmteste Nordwand der Welt. Gesichert und ausgerüstet mit Helm und Klettergurt steigen wir in ein Terrain, das normalerweise den Spitzenalpinisten vorbehalten ist. Nach einer Risikobewertung durch die Bergführer hast du bei guten Bedingungen die Möglichkeit, selbst ein Stück in der vertikalen Arena „Nordwand“ zu klettern. Nach etwa einer Stunde kehrten wir zurück zum Halt und fuhren weiter zum Jungfraujoch. Dort haben wir ein Mittagessen mit Ausblick auf den Mönch und die Jungfrau. Anschließend erfolgte die individuelle Abreise.

Weitere Informationen zu Michi Wohlleben unter www.michiwohlleben.de